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Die Google Falle » Google Google - Seite 5 - Kategorie - Die Google Falle

Archive for the ‘Google’ Category

Die offene YouTube-Viacom-Frage

Monday, July 21st, 2008

In der Vorwoche haben sich Viacom und YouTube (Google) ja geeinigt, dass die Daten der YouTube-Nutzer anonymisiert an Viacom weiter gegeben werden. Kurz zur Vorgeschichte: Der Medienkonzern Viacom, zu dem u.a. MTV gehört. hatte Google ja geklagt, weil auf YouTube urheberrechtlich geschützter Content (Musikvideos etc.) zu sehen ist. In einem Prozess wurde YouTube (Google) dazu verurteilt, die User-Daten (Logfiles, IP-Adressen, Zeitpunkt des Uploads, des Betrachtens etc.) an Viacom zu übermitteln. Das ist von Datenschützern und den Usern selbst freilich alles andere als positiv aufgenommen worden.
Auch wenn man sich nun darauf geeinigt hat, die Daten zu anonymisieren, bleibt eine Frage unbeantwortet: Wenn Google Daten anonymisieren muss, beweist dies, dass sie vorher nicht anonym sind. Google sammelt personenbezogene Daten und wertet diese aus. Das wurde und wird immer wieder dementiert.
Ein Kommentar auf dem offiziellen YouTube-Blog ist bezeichnend für die Googlsche Situation: Yayy good job! Now stop storing all of that data for so long! “Hört endlich auf, Daten so lange zu speichern”, kommentierte ein User. Ich kann mich dem nur anschließen…

Gmail-Nutzer in der Googlefalle

Saturday, July 19th, 2008

Google behauptet ja immer und immer wieder, dass Nutzer-Daten bei den unterschiedlichen Google-Diensten nicht mit einander verknüpft werden (können). Dem “SecuriTeam Blog” ist der Gegenbeweis gelungen. Wer wissen will, wer sich hinter einer Google-Mail (Gmail)-Adresse versteckt, kann eine Lücke im Google-System zur Recherche nutzen. Die Datenspionage funktioniert freilich nur dann, wenn der Google-Mail-Nutzer bei der Anmeldung zum Service seinen richtigen Namen eingetippt hat.
Dazu muss man im Google-Kalender im Menüpunkt “Kalender verwalten” das Feld “Diesen Kalender freigeben” öffnen und die Google-Mail(Gmail)-Adresse hinzufügen. Wenn man dann den upgedateten Kalender abspeichert und die Seite nochmals aufruft, ist der Name bzw. die Bezeichnung, die der User beim Öffnen seinen Google-Mail-Kontos eingegeben hat, zu lesen.
Auf der Seite von SecuriTeam ist die ganze Prozedur mit Screenshots beschrieben.

Dominator Google

Tuesday, July 15th, 2008

Google ist die beliebteste Suchmaschine, in vielen Regionen dieser Welt dominiert sie den Suchmaschinenmarkt. In der neuesten Statistik des “Webseiten-Effizienzer” (Eigenbeschreibung) Luna-Park, erreicht Google in manchen europäischen Staaten eine Penetration von 95 Prozent, wie etwa in den Niederlanden. Nur einer von 20 Holländern sucht mit einer anderen Suchmaschine. Eine gefährliche Dominanz. Was über Google nicht gefunden wird, existiert auch nicht - zumindest in Holland…Aber mit einem 89,2-prozentigen Marktanteil in Deutschland, 90 Prozent in Polen und Bulgarien sieht die Situation in anderen Staaten nicht viel anders aus….Lediglich Großbritannien ist mit “nur” 70 Prozent fast eine Ausnahme….googledominanzjpg.jpg

Jetzt brennt der (Google)-Hut

Friday, July 11th, 2008

Die Warnung vor Google Analytics (GA), die der Datenschutzbeauftragten von Berlin, Alexander Dix, und Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, vor zwei Tagen ausgegeben haben, ist nicht ohne Wirkung geblieben. Viele Webseiten-Betreiber haben bei den Datenschutzbeauftragten angefragt, ob sie Google Analytics deaktivieren müssten, um datenschutzkonform im Web zu agieren bzw. datenschutzkonforme Webstatistiken erstellen zu lassen. Unter den Webseiten-Betreibern rührt sich Unbehagen, was vermutlich damit zu tun hat, dass Dix und Weichert, Google Analytics als “datenschutzwidriges Service” bezeichnet haben. Ich bin überzeugt, dass es demnächst zu einer Abmahnwelle kommen wird….aber warten wir mal ab, was Google zu dieser Problematik zu sagen hat. Bis Anfang August muss der Konzern dazu Stellung nehmen.

Anbei die Original-Passage aus der Presseaussendung des ULD:

„Das Ziel des ULD ist es nicht, bestimmte, u.U. sinnvolle Auswertungen von Internet-Nutzungsdaten zu vereiteln; wir richten uns auch nicht gegen irgendwelche Unternehmen. Unser einziges Ziel ist es, soweit dies in unserem Einflussbereich ist, datenschutzkonforme Verhältnisse im Internet zu schaffen. Wir werden auch nicht als Nächstes Webseiten-Betreiber in Schleswig-Holstein, die unzulässig Google Analytics oder vergleichbare Werkzeuge einsetzen, mit Bußgeldern überziehen, obwohl wir davon ausgehen, dass in vielen Fällen die Voraussetzungen hierfür vorliegen. Wohl aber müssen wir gegen einen massenhaft stattfindenden Datenschutzverstoß vorgehen, wobei wir zunächst auf Information und Aufklärung setzen. Wir haben Google bis zum 1. August 2008 eine Frist zur Beantwortung zentraler Fragen gesetzt, die uns eine rechtliche Bewertung ermöglicht. Derzeit ist für uns nicht erkennbar, wie – wegen der Übermittlung in ein Land außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes – Google Analytics datenschutzkonform eingesetzt werden kann.

Die gesetzlichen Anforderungen an Werkzeuge zum Tracking und Erstellen von Nutzungs-Statistiken sind eindeutig: Eine personenbezogene Sammlung und Auswertung ist unzulässig. Über eine pseudonyme Auswertung muss der Internetnutzer in allgemein verständlicher Form unterrichtet werden. Außerdem muss er informiert werden, dass er dieser Auswertung widersprechen kann. Dies schließt das Angebot eines Opt-Out-Klicks mit ein. Unterrichtung und Opt-Out-Angebot müssen zu einem Zeitpunkt erfolgen, zu dem noch keine Datenauswertung erfolgt. Schließlich muss beim Einsatz des Tools gewährleistet sein, dass keine übergeordnete Zusammenführung der pseudonymen Daten und deren Reidentifizierung erfolgt. Entsprechende überprüfbare Zusicherungen von Google liegen uns bisher nicht vor. Hinzu kommt bei Google, dass eine nicht mehr weiter nachvollziehbare Datenübermittlung in einen datenschutzrechtlich nicht mehr hinreichend gesicherten Bereich hinein erfolgt. Auch insofern erwarten wir von Google klare und überprüfbare Angaben.

Wir haben bisher nur eine Prüfung von Google Analytics vorgenommen und auch nur, soweit uns dies aktuell technisch möglich war. Es gibt eine Vielzahl von ähnlichen Werkzeugen im Netz, über die wir ebenfalls Erkenntnisse sammeln, über deren Rechtmäßigkeit wir aber derzeit keine Aussagen treffen können. Unser Fokus auf Google Analytics basiert auf der großen Verbreitung dieses Werkzeugs. Wir empfehlen Anbietern, sich um ein Datenschutz-Gütesiegel zu bemühen, was eine erfolgreiche rechtliche wie technische Datenschutzprüfung voraussetzt.“

Google zeigt jedenfalls Nerven. Am kommenden Montag bin ich zu einem Radio-Interview bei einer deutschen Radiostation eingeladen worden. Die Redakteurin wollte auch einen Vertreter Googles einladen und hatte, wie ich prognostiziert hatte, Pech: Sie erlitt eine Abfuhr, es wagte kein Vertreter Googles, sich einem Kritiker zu stellen. Warum auch immer. Der Google-Sprecher sei “wahnsinnig aggressiv” gewesen, hat sie mir per Mail mitgeteilt….mich wundert es nicht, wenn die bunte Fassade der Googleschen Sauberwelt zu bröckeln beginnt und immer mehr Details ans Tageslicht befördert werden…

Die Spurensammler aus Mountain View

Wednesday, July 9th, 2008

“Anonymität im Internet - das war einmal. Längst werden Nutzer auf vielen Webseiten auf Schritt und Tritt verfolgt. Eine besonders bedenkliche Form der elektronischen Überwachung haben jetzt die Datenschutzbeauftragten von Berlin, Alexander Dix, und Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, kritisiert. Es betrifft wieder einmal den Suchmaschinenbetreiber Google, der bereits vielfach wegen seiner fragwürdigen Beziehung zu Nutzerdaten in die Kritik geraten ist.”

So beginnt der Artikel mit dem Titel “Die Spurensammler”, den Helmut Martin-Jung heute in der Süddeutschen veröffentlicht hat. Ein wirklich interessanter Artikel, der die Problematik auf den Punkt bringt. Ich lege jedem diesen Artikel nahe.

YouTube-Daten an Viacom, Google Analytics als “datenschutzwidriger Service”, wie es Schleswig-Holsteins Landesdatenschützer Thilo Weichert beschrieben hat. Ich bin gespannt, womit Google als nächstes ein Problem haben wird. Wohl mit sinkenden Google-Analytics-Nutzern….denn die Datenschützer raten, Google Analytics nicht weiter zu nutzen….

Deutsche Datenschützer prüfen Google Analytics

Tuesday, July 8th, 2008

Vor eineinhalb Monaten war es hier zu lesen: Auch dort, wo Google nicht drauf steht, ist Google drin. Internet-Nutzer werden auch auf Seiten, die nichts mit Google zu tun haben, von Google ausspioniert. Hilfreich ist dabei das Web-Analyse-Tool “Google Analytics”, das in mehr als 80 Prozent der Top-300.000-Webseiten integriert ist - fast immer ohne Wissen der Internet-Nutzer. Google sammelt also auch dann Daten, wenn wir ganz normale im Web unterwegs sind. Nachdem die österreichische Politik darauf reagiert hat - die Parteien haben Google Analytics von ihren Webauftritten verbannt (”wir wollen nicht, dass unsere Bürger “gläsern” werden”) - nehmen nun auch deutsche Datenschützer Google Analytics unter die Lupe. “Datenschützer prüfen Google Analytics” lautet der Titel einer aktuellen Presseaussendung des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD). Datenschützer Thilo Weichert hat sich der Thematik angenommen, die, so bin ich überzeugt, auch andere Bundesländer erfassen wird.

Im zweiten Absatz der Presseaussendung, die man HIER nachlesen kann, steht: Eine Zusammenführung mit Nutzungsdaten mit denen anderer Google-Dienste ist möglich und wird generell von Google bestätigt. Dadurch hat das Unternehmen die Möglichkeit, über Surfer im Internet detaillierte Nutzungs- und Interessenprofile zu erstellen und diese vor allem für Werbezwecke zu verwenden. All dies erfolgt regelmäßig ohne das Wissen der Betroffenen. Nur in wenigen Fällen wird von den Webseitenbetreibern überhaupt darauf hingewiesen, dass dieses Werkzeug im Einsatz ist und eine Übermittlung der Daten zu Google in den USA oder anderswo erfolgt. Damit wird von den Webseitenbetreibern regelmäßig gegen Datenschutzrecht verstoßen. Den Nutzenden ist nicht bewusst, geschweige denn, dass sie hierin eingewilligt hätten, dass ihre personenbeziehbaren Daten zur Erstellung von Nutzungsprofilen an den internationalen Konzern übermittelt werden. Selbst den deutschen Datenschutzbehörden ist nicht bekannt, was Google dann mit diesen Daten anstellt.

Ob ein Webseiten-Betreiber Google Analytics einsetzt und die Daten quasi zur Auswertung in die USA schickt, wo sie auch gespeichert und von Google nach allen Regeln der IT-Kunst analysiert werden, kann jeder selbst feststellen. Das Service Ontraxx.net - ich habe es hier bereits vorgestellt - deckt auf, welche Seite Google Informationen zuliefert. Webseite ontraxx.ne aufrufen, auf “domain info” klicken, Adresse eintippen und auf “Domain abfragen” klicken. Unter “externe Services” findet man dann jene, die auf der Seite integriert sind….bei den meisten Seiten sind das so Adressen wie googlesyndication.com, google-analytics.com oder doubleclick.net - alles Google-Dienste, bei denen der hippe US-Konzern eifrig Daten sammelt….

Die Google-Datenweitergabe macht Angst

Tuesday, July 8th, 2008

Vor zwei Tagen hat wohl der bekannteste und populärste Google-Blog im deutschsprachigen Raum, GoogleWatchBlog, eine Abstimmung zur YouTube-Viacom-Causa gestartet. Seither kann jeder, der die Seite besucht abstimmen, ob ihm die Datenweitergabe von YouTube an Viacom Angst macht, egal ist oder der Grund ist, YouTube nicht zu nutzen. Das Zwischenergebnis finde ich ziemlich spannend, weil Hoffnung aufkommt, dass sich doch weit mehr Internet-Nutzer Sorgen um ihre Privatsphäre und Datenschutz machen, als angenommen. Laut Zwischenergebnis vom 8.7. 10:35 macht die Datenweitergabe zwei Drittel (67 Prozent) der Web-Nutzer Angst….wie schon einmal hier erwähnt: Heute werden YouTube-Daten weiter gegeben, morgen sind es Daten, die auf dem Gesundheits- und Krankheits-Portal “Google Health” deponiert werden und übermorgen…..googlewatchblogabstimmung.jpg

YouTube-Nutzer in der Googlefalle!

Friday, July 4th, 2008

„Google muss Youtube-Nutzerdaten weitergeben“ titelte die AFP.

„YouTube-Nutzerdaten: Datenfalle USA“, titelte ORF.at

„Bei Youtube in der Datenfalle“, titelte der „Stern“.

„Youtube-Nutzer werden gläsern“, titelte Financial Times Deutschland.

„Urteil outet Youtube als Datenkrake“, titelte der „Spiegel“

Es gibt noch hunderte andere Treffer verschiedener News-Portale, die sich mit einer Problematik beschäftigen, vor der ich in meinem Buch „Die Google-Falle“ gewarnt habe, von den Blinden und Blauäugigen der Internet-Szene immer als „Panikmache“ oder gar „Weltverschwörung“ abgetan wurde. Ich habe kritisch hinter die Kulissen des Konzerns geblickt und die Entwicklung voraus geahnt (siehe weiter unten).

Google muss Daten, die man gesammelt hat, an einen anderen US-Konzern ausliefern. Ein New Yorker Bezirksgericht hat entschieden, dass Google die Daten sämtlicher YouTube-Nutzer, die sich ein Video auf der Plattform angesehen haben, an den US-Medienkonzern Viacom übermitteln muss. Das Medienunternehmen, dem auch die Musiksender MTV angehören, hatte Google/YouTube im März 2007 wegen massiver Copyright-Verletzungen geklagt. Es ging um eine Schadenshöhe von umgerechnet 750 Millionen Euro. Am Dienstag wurde vom New Yorker Gericht der Beschluss gefasst, die 25 Seiten können hier nachgelesen werden.

Die gesamte Logdatenbank von YouTube – ein Datensatz der 12 Terabyte umfasst -, muss an Viacom übermittelt werden, darin sind Daten wie IP-Adressen enthalten, Login des Users, Zeitpunkt, wann er sich welches Video angesehen hat etc. Da YouTube ja nicht nur in den USA populär ist (nona), sondern auch in Europa, also auch Deutschland, Österreich und der Schweiz, fallen mit diesem Urteil auch Daten deutscher, österreichischer und schweizerischer Nutzer in die Hände eines US-Konzerns. Wie viele es sind, steht noch nicht fest. Bei Google will man die Sache noch ein wenig runter spielen; man wisse nicht, ob Daten von Anwendern aus Deutschland betroffen sind, so Google-Sprecher Kay Oberbeck auf Heise.de. Als echt „naiv“ kann man seine Aussage bezeichnen, mit der er auf ORF.AT zitiert wird: “Unser Anliegen ist es, dass die Daten anonymisiert werden. Wir haben auch an Viacom appelliert, das zuzulassen.”

Interessant ist diese Aussage in zweierlei Hinsicht:

1. Warum sollte Viacom an anonymen Daten interessiert sein, sie wollten im gewonnenen Rechtsstreit mit Google/YouTube ja nachweisen, dass YouTube-Nutzer urheberrechtsgeschützten Content auf die Plattform stellen und dieser auch genutzt wird und für die Popularität des Portals verantwortlich ist.

2. Und darin versteckt sich die eigentliche Problematik und hier widerspricht sich Google – wird nicht allerorts behauptet, dass Google nur anonyme Daten sammelt und sie nicht einer Person zugeordnet werden können? Also haben all jene Google-Experten, die in den verschiedensten Interviews immer darauf gepocht haben, dass keine User-Daten und personenbezogenen Daten erhoben werden, die Unwahrheit gesagt. Wenn sie nämlich wirklich anonym wären, müsste man sie nicht anonymisieren. Oder irre ich mich?

Ich will in diesem Zusammenhang eine Passage zitieren, die Stefan Krempl auf Heise.deverfasst hat:

„In die Bredouille gebracht hat Google auch seine Haltung zur rechtlichen Stellung von IP-Adressen. Hier vertritt der US-Konzern seit Langem die Ansicht, dass die Internetkennungen “in den meisten Fällen” ohne Zusatzinformationen nicht als personenbezogene Daten gelten könnten. Google will so vermeiden, die derzeitig praktizierte 18-monatige Speicherfrist für Suchanfragendaten einschließlich IP-Adressen verringern zu müssen. Dies entging dem Richter nicht. Zudem verwies er darauf, dass der Suchmaschinenbetreiber selbst erklärt habe, dass der Login-Name für YouTube ein “anonymes Pseudonym” sei, das die Nutzer für sie selbst erfinden könnten. Dass Surfer zu diesem Zweck teils auch ihren Klarnamen verwenden, war Google offenbar selbst nicht aufgefallen.“

Ich warne in meinem Buch davor, dass unsere Privatsphäre durch Google & Co. vor allem deshalb in Gefahr ist, weil ein US-Konzern Daten sammelt, sie auf seinen Servern speichert und daher nur amerikanisches Recht gilt. Wir haben keine Chance zu wissen, was über uns gespeichert ist und wer Zugang zu den Daten erhält. Erst vergangene Woche hatte mir einer der renommiertesten Computer-Wissenschafter der Welt, Georg Gottlob, in einem Interview bestätigt, dass die Gefahr Googles darin liegt, dass man nicht wisse, was Google mit den gesammelten Daten mache…..und dass keiner eine Chance hätte, die Datensammlungen zu hinterfragen und Antworten auf Fragen zu erhalten…

Heute sind es die YouTube-Daten, morgen Daten, die auf den Servern der Suchmaschine gespeichert sind. Die schlafenden Hunde wurden geweckt! Mein Buch ist aktueller denn je…

Google hat klein bei gegeben

Friday, July 4th, 2008

Lange hat es gedauert. Genau genommen zehn Jahre. Seit heute, zumindest ist es mir heute früh aufgefallen, hat Google einen “Datenschutz”-Hinweis auf die Startseite gesetzt. Auf google.com heißt es “privacy”, bei google.at “Datenschutz”. Der Link zu den Datenschutz-Bestimmungen ist neben dem “Copyright”-Symbol zu finden, wo früher “Google” stand.googleprivacy1.jpgGoogle hatte sich ja lange geziert, auf die Startseite eine auf jeder anderen Plattform üblichen Hinweis einzubetten, weil sie das Design der Startseite nicht zerstören wollten. Darüber habe ich bereits vor einem Monat geschrieben, nachzulesen hier. Was sagt uns dieser Meinungsschwenk Googles? Man muss Druck machen, dann reagiert der Konzern. Nur wenn eine Diskussion entsteht, kann Google dazu gezwungen werden, die Methoden offen zu legen oder zu ändern….

US-Kartellbehörde prüft Google-Yahoo-Deal

Friday, July 4th, 2008

Die Google-Yahoo-Kooperation dürfte jetzt wohl auch einigen Wettbewerbshütern in den USA zu bunt geworden sein. Die Kartellbehörde des US-Justizministeriums hat einem Bericht der New York Times zufolge mit der Einvernahme einiger Experten begonnen, die beurteilen sollen, ob die Google-Yahoo-Partnerschaft bei der Online-Werbung wettbewerbswidrig ist.

Nicht nur Google- und Yahoo-Experten werden befragt, sondern auch Vertreter von Microsoft. Man darf gespannt sein, was raus kommt, ob sich die Wettbewerbshüter von den bunten Google-Farben und vom “charismatischen” Google-CEO Eric Schmidt blenden lassen, der ja bei jedem Interview die Bedeutung des Deals unterstreicht und wie wichtig sie für das Internet, uns User ist. Ich erinnere mich noch an seine Aussage als Microhoo ein Thema war: Der Zusammenschluss dieser beiden Firmen gefährde die Freiheit des Web. Spinnen die Römer? Pardon: die MountainViewer?

Die Logik sagt: Wenn die Nummer 1 mit der Nummer 2 am Markt kooperiert, dass da eine Dominanz entsteht, die alles andere als unkritisch zu sehen ist. Ich möchte nochmals meinen Vergleich strapazieren, den ich schon mehrmals getätigt habe: Wie wäre eine Welt, in der neun von zehn Autos auf der Straße VW-Golf wären? Das würde den Volkswagen-Konzern freuen. Oder die Kühlvitrinen im Supermarkt nur mit einer Milch- oder Yoghurt-Marke gefüllt wären…Nur Müllermilch im Regal?

Es werden auch in den USA Stimmen laut, die Google kritisieren. „Bislang war Google sehr vorsichtig, um kein räuberisches Verhalten an den Tag zu legen“, wurde die Juristin Christine A. Varney von der Anwaltskanzlei Hogan & Hartson zitiert. Varney war früher Mitglied in der US-Handelsbehörde FTC (Federal Trade Commission). „Aber eine Kooperation wie diese ist völlig wettbewerbswidrig.“

Was mich immer wieder erheitert bzw. bedenklich stimmt, sind Google-Vertreter, die mit Aussagen wie „wir sind zuversichtlich, dass unsere Vereinbarungen wettbewerbskonform sind.“ Wie blind kann man eigentlich sein? Bis September soll eine Entscheidung gefallen sein…

Ich frage mich, wann endlich die EU die Marktdominanz Googles unter die Lupe nimmt und erkennt, wie gefährlich dieses Informationsmonopol für die Gesellschaft ist.– wenn man mehr als 90 Prozent des Such- und Online-Werbemarktes dominiert, kann man ja schon von Quasi-Monopol sprechen. Wie habe ich schon auf der Buchumschlagsseite der „Googlefalle“ geschrieben: Die Marktdominanz Googles ist für eine Wissensgesellschaft gefährlich. Sie ermöglicht politische Zensur, wie sie in China praktiziert wird, erleichtert das Ausspionieren der Privatsphäre und duldet weder Kritik noch Konkurrenten. Und an Information wird uns nur das vorgesetzt, was „Google-correct“ ist….