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Die Google Falle » Google Google - Seite 3 - Kategorie - Die Google Falle

Archive for the ‘Google’ Category

El engano Google - Die Google-Falle wurde ins Spanische übersetzt

Wednesday, December 10th, 2008

Fast druckfrisch liegt sie auf meinem Tisch - die spanische Übersetzung der Google-Falle. Der “Medialive”-Verlag hat mein Buch ins Spanische übersetzt - Titel: El engano Google - una potencia mundial incontrolada en Internet.

Der spanische Verlag hat den Original-Cover übernommen und noch eine Schleife im Design der Googlefalle.com-Startseite um den Cover gebunden.

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Ich gehe davon aus, dass es nicht die letzte Übersetzung sein wird. Sowohl der Verlag als auch meine Agentin verhandeln derzeit mit einigen Verlagen weltweit….Das Hörbuch, das Burgschauspieler Peter Matic gelesen hat, kommt übrigens demnächst auf den Markt. Der genaue Zeitpunkt wird von mir noch bekannt gegeben. 

Dr. Google und die Grippe-Prognosen

Thursday, November 13th, 2008

Die Meldung macht seit gestern im Web die Runde und klingt im ersten Moment ja ganz interessant: Google kann die Entstehung von Grippewellen erkennen, und – so merkt Google.org auf dem offiziellen Blog an – eine Woche früher als die Gesundheitsbehörden.
Dort nämlich, wo sich die Influenza ausbreitet, häufen sich die Suchanfragen mit grippebezogenen Begriffen wie Husten, Fieber, Halsweh, Erkältung etc. Zwar habe nicht jeder, der Dr. Google um Rat fragt und nach Rezepten gegen seine grippalen Infekte sucht, auch wirklich die Grippe, allerdings spiegelten die Suchanfragen die Entwicklung einer Grippesaison wider. Google.org hat dazu die Daten der US-Seuchenkontrollbehörde CDC zum Vergleich genommen, der Effekt: Die Grippe ließe sich meist sieben bis zehn Tage früher erkennen als der offizielle CDC-Trend.

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Derzeit erfasst das System – offiziell – nur die USA, eine weltweite Beobachtung sei geplant.
Ich gebe ja zu, dass diese Grippe-Prognosen sehr spannend klingen, allerdings frage ich mich, was Google denn noch so alles prognostizieren kann: Welches Produkt ein Renner wird und welches nicht, welche Immobilien an Wert/Bedeutung gewinnen und welche nicht, welche Aktien steigen und welche sinken werden etc. Abgesehen davon, dass Google da kräftig mitspekulieren und den Markt auch beeinflussen kann – eine Warnung hat im Vorjahr schon der Grazer TU-Professor Hermann Maurer abgegeben -, ist dieses neue Prognose-System auch für die Werbewirtschaft interessant. Wenn man weiß, wo die Grippe ausgebrochen ist bzw. ausbrechen wird, können die Pharma-Unternehmen gleich die passende Werbung für ihre Medikamente einblenden lassen…zu einem Preis natürlich, den Google im AdWords-System vorgibt. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt….

Kein Google-Chef in die US-Regierung

Monday, November 10th, 2008

Die Präsidenten-Wahl in den USA durfte ich live mit erleben, da ich mich vergangene Woche in Boston/New York aufgehalten habe. Bei zwei Wahllokalen hab ich mit meinem Kollegen Stefan Kaltenbrunner, der unter anderem auf Politbüro bloggt, vorbei geschaut, um einmal live zu erleben, wie so eine Wahl abläuft. Dass Obama gewonnen hat, ist wohl wenigen Europäern unrecht, Obama hatte nicht nur in Europa, sondern vor allem auch in den USA viele prominente Fans, die ihn unterstützten. Unter anderem auch Google-Chef Eric Schmidt, und der will, so wissen es die Nachrichtenagenturen, keinen Posten im Barack-Obama-Team annehmen.„Ich liebe meine Arbeit bei Google und bin sehr froh, bei Google zu bleiben”, sagte der CEO des Internet-Konzerns bei einem TV-Interview am Freitag. Schmidt gehört nämlich zu jenem 17-köpfigen Team aus Wirtschaftsexperten, die Obama beraten sollen, wie man der Wirtschaftskrise Herr werden kann.Mich wunderts nicht, dass Schmidt keinen Regierungsposten will, denn ein Eric Schmidt in einer Regierung wäre ein Widerspruch zu dem, was er derzeit gerade macht. Obama, der ja die Möglichkeiten des Web genutzt hat, wie kein Politiker zuvor, setzt nämlich auch auf das Prinzip der Netzneutralität – das Web soll offen bleiben. Der vierte Punkt seines Technologieprogramms befasst sich mit dem “Schutz unseres Rechts auf Privatsphäre”. “Die offenen Informationsplattformen des 21. Jahrhunderts können Institutionen dazu verleiten, das Recht auf Privatsphäre der Bürger zu verletzen. Präsident Barack Obama wird das Recht auf Privatsphäre stärken und technologisches Potenzial dafür benützen, um Regierungsstellen wie Wirtschaft für Verletzungen der Privatsphäre der Bürger in die Pflicht zu nehmen“, heißt es im Programm.Zurückzukommen auf Eric Schmidt – Obama müsste ihm als ersten überhaupt ordentlich die Leviten lesen und ihn in die Pflicht nehmen. Google ist – und das bestätigen mir mittlerweile immer mehr IT-Experten – der größte Datensammler der Welt und meines erachtens der größte Verletzer der Privatsphäre. Ein CEO eines Unternehmens, dem Datenschutz, Privatsphäre und Menschenrechte (sch…)egal sind, hat ohnehin nichts in einem Obama-Team zu suchen.

Die “Google-Falle” wird ein Hörbuch!

Thursday, October 23rd, 2008

Die Google-Falle gibt es nicht nur bereits in der fünften Auflage, sondern kommt demnächst auch als Hörbuch auf den Markt: Die TechniSat Digital GmbH macht aus meinem Buch ein „Radioropa Hörbuch“. Das freut mich besonders, denn abgesehen davon, dass ein Buch nur dann zum Hörbuch wird, wenn eine entsprechende Anzahl an gedruckten Exemplaren verkauft worden sind, liegen Hörbücher voll im Trend.

Anfang November wird das Buch in vier Sitzungen in einem Wiener Tonstudio eingelesen, übrigens von meiner „Wunschstimme“, Burgschauspieler Peter Matic; er leiht auch Ben Kingsley regelmäßig die Stimme in den deutschen Versionen. Ich erinnerte mich an den Film „Sneakers“ – (Die Lautlosen) aus dem Jahr 1992. In dem ging es um eine geheime Blackbox, mit der alle Codes dieser Welt geknackt werden können. Ben Kingsley verkörperte die Rolle eines gierigen Bösewichts und verlor schließlich gegen die Truppe rund um den Computer-Experten Martin Bishop (Robert Redford). Da ich Peter Matic auch von meinen regelmäßigen Besuchen bei den Festspielen Reichenau kenne, schlug ich der TechniSat Digital GmbH Peter Matic vor.

Er hat sich nach der Lektüre der Google-Falle entschieden, das Buch einzulesen; obwohl es sich um ein Sachbuch handelt und Peter Matic fast ausschließlich Literatur und Autoren mit Weltruhm einliest. Danke Peter Matic, es ist mir eine Ehre und freut mich daher besonders. In der Vorwoche hatten wir bereits eine erste Vorbesprechung.

Wann das Google-Falle-Hörbuch konkret im Handel erhältlich sein wird, ob noch heuer oder doch erst im Jänner 2009, weiß ich noch nicht. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Das aktuellste Google-Buch am Markt - was in der 5. Auflage “Google-Falle” neu ist

Tuesday, October 21st, 2008

In diesen Tagen kommt die fünfte Auflage der „Google Falle“ auf den Markt – eine „aktualisierte Neuauflage“, wie auch der roten Schrift (Stempel) am Cover zu erkennen ist. Da ich mittlerweile mehrmals gefragt wurde, was alles neu ist, gebe ich hier kurz Auskunft.

Also es ist, das trau ich mir mit Fug und Recht behaupten, das aktuellste Google-Buch am Markt, weil ich es völlig überarbeitet und den aktuellen Entwicklungen angepasst habe. Sämtliche neuen Ereignisse wurden in der neuen Version berücksichtigt. Es gibt nicht nur ein neues Vorwort, sondern zwei komplett neue Kapitel, der – weil das Buch ja nicht mehr Seiten haben durfte – das Glossar zum Opfer gefallen ist (ich werde es, wenn Bedarf besteht, online stellen).

Die zwei neuen Kapitel heißen „Mit Chrome ins Web – ein Browser mit Kratzern“ sowie „Überraschungseier – Fast überall ist Google drin“. Von der Viacom-YouTube-Causa über die in Deutschland entstandene und durch das Buch ausgelöste Google Analytics-Debatte („Google Analytics ist ein datenschutzwidriger Service“, sagten dazu die Datenschutzbeauftragten von Berlin, Alexander Dix, und Schleswig-Holstein, Thilo Weichert) bis hin zum aktuellen Google-Chrome-Launch – alle heiklen Themen werden im Buch umfassend behandelt. Auch die bestehenden Kapitel habe ich auf den aktuellsten Stand gebracht. Auch dem Google-Phone, das kürzlich in New York von T-Mobile als G1 vorgestellt worden ist, habe ich einen großen Platz eingeräumt und auf die Gefahren dieses „Peilsenders in der Hosentasche“ hingewiesen. Den Namen G1 wusste ich zwar noch nicht, die Details waren mir aber schon bekannt.

Die Problematiken in der „Google Falle“ sind aktueller denn je.

Google für den “Big Brother Award 2008″ nominiert

Sunday, October 19th, 2008

Wie jedes Jahr werden am 25. Oktober die diesjährigen Big Brother Awards vergeben. Wenig überraschend, ist auch Google bzw. sind die “Google-Datenjäger” Larry Page, Sergej Brin und Eric Schmidt unter den Nominierten. Hier der Nominierungstext der Jury.

Zum 10-Jahres-Jubiläum stellte sich das Google-Triumvirat Larry Page, Sergey Brin und Eric Schmidt mit einem besonderen Geschenk ein – sie präsentierten der Internet-Gemeinde einen Browser, der schneller, sicherer und besser sein sollte. Mit schneller und besser war wohl die Spionage-Fähigkeit von Chrome gemeint, denn er “telefoniert nach Hause” und versorgt die Google-Datenzentren mit Infos über die Nutzer. Die Sicherheit der Benutzerdaten sah beim Release so aus: Die von Chrome gespeicherten Passwörter für diverse Websites werden etwa im Klartext auf der Festplatte gespeichert. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat - das ist ein Novum - vor der Benutzung eines Browser, nämlich Chrome, gewarnt. In Kombination mit Cookies und dem Gratis-Webanalyse-Tool Google Analytics, das in etwa 80 Prozent der Top-300.000-Seiten des Web integriert ist und ohne Wissen der Nutzer Daten zu den Google-Servern schickt, hat Google mittlerweile eine große Ansammlung an Spionage-Tools entwickelt. Vorerst komplettiert durch das erste Android-Handy, das die Nutzer-Profile um Standortdaten und Telefonnummern ergänzt. Dass Sergey Brin seit September die Werbetrommel für das Genanalyse-Unternehmen seiner Gattin rührt, ist typisch. Jeder solle sich eine Genanalyse anfertigen lassen, fordert Brin in seinem Blog – auf dass unsere Profile noch detaillierter werden, denn an dem Unternehmen 23andMe ist Google außerdem beteiligt.

Hier einige Links, wo man nachlesen kann, warum Google auf der Nominierungsliste gesetzt worden ist.

Bundesamt warnt vor Google Chrome
Datenschützer kritisieren Google Chrome
Google Chrome mit Kratzern

Ich bin ja felsenfest davon überzeugt, dass Google den “Preis, den niemand will”, einheimsen wird - (Wetten werden gerne entgegen genommen ;-)) Die Gewinner dieser Datenschutz-Negativpreise werden am 25.10.2008 in einer Gala im Wiener Rabenhof Theater bekanntgegeben und gewürdigt.

Offizielle Presseaussendung

Thursday, October 16th, 2008

Der österreichische vielfache Buchautor und IT-Journalist Gerald Reischl (www.googlefalle.com) ist mit seinem Buch “Die Google-Falle” (Verlag Carl Ueberreuter) als eines von fünf deutschsprachigen Büchern für den getAbstract International Book Award, der im Rahmen der Frankfurter Buchmesse verliehen wird, nominiert. In seinem Buch legt er die fragwürdigen Geschäftspraktiken des laut Imagewerten “sympathischsten” Unternehmens Google offen. Reischl’s Fachbücher reüssieren vor allem aufgrund ihrer Praxisrelevanz und der Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich auszudrücken. 

Zum achten Mal verlieh getAbstract zum Auftakt der Buchmesse Frankfurt den Preis für die besten Wirtschaftsbücher des Jahres. Nach Prüfung von mehr als 10′000 aktuellen englisch- und deutschsprachigen Businessbüchern aus den Bereichen Führung, Strategie, Management, Marketing, Human Resources, Finanzen und Karriere wurden die Finalisten ermittelt. Es wurden insbesondere folgende Fragen gestellt: Wer sind die mutigen Vordenker im Wirtschaftsbuchbereich? Mit welchen Ansätzen haben sie auf sich aufmerksam gemacht?



Reischl nutzte die Gelegenheit, die diese Nominierung mit sich brachte, um eine “Europäische IT-Identität” zu fordern. Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass amerikanische Unternehmen derzeit den Markt beherrschten und eine regelrechte “Datensammelwut” bestünde. Reischl: “Es muss endlich ein Problembewusstein entwickelt werden, damit Europa nicht zum Zaungast des Internet verkommt.” Die Tatsache, dass Google mit seinem Browser Chrome, der eine eindeutige Identifikationsnummer des Users elektronisch an Google übermittelt, unverblümt Jagd auf persönliche Internet-Nutzer Daten mache und zuletzt die zu Google gehörende Online-Video-Plattform www.youtube.com die Daten aller Nutzer an den US-Medienkonzern Viacom weitergeben musste, lässt Reischl’s Anliegen als dringlich erscheinen.


Reischl: “Die Entscheidungsträger sind sich offenbar nicht bewusst, dass diese Untätigkeit dazu führt, dass in nicht all zu langer Zeit die Situation eingetreten sein kann, dass ein privates US-Unternehmen den Grossteil des Internet kontrolliert.” Und weiter: “Wer heute das Internet kontrollieren kann, ist eine Weltmacht, die kontrolliert gehört”, fordert Reischl. Wie dringlich die Situation sei, beweise auch die freiwillige Kooperation von Google mit der chinesischen Regierung, sodass bestimmte Inhalte, insbesondere im Zusammenhang mit Tibet, zensuriert werden.


Weiterführende Links: www.googlefalle.com


Rückfragehinweis:
Pressestelle Dr. Christian Minutilli
www.buero8.com
Tel:+4369910385152

 

5. Auflage der “Google-Falle” im Handel

Thursday, October 16th, 2008

Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse ist die fünfte Auflage der “Google-Falle” in den Handel gekommen. Ich habe dafür das Buch komplett überarbeitet, zwei neue Kapitel eingefügt. Eines trägt die Überschrift “Mit Chrome ins Web - ein Browser mit Kratzern”, das andere setzt sich umfassend mit Google Analytics auseinander: “Überraschungseier - Fast überall ist Google drinnen”. Es stehen in beiden Kapiteln jedenfalls wieder einige spannende Informationen drinnen, die vorher nirgends zu lesen waren. Ein kleiner Tipp: Ist in den Medien je etwas zu lesen gewesen, wie Google auf die Aufforderung der Datenschützer reagiert hat, Hintergründe über das Web-Analyse-Tool Google Analytics offen zu legen? GA wurde von den Datenschutzbeauftragten Alexander Dix und Thilo Weichert bekanntlich ja als “datenschutzwidriger Service” bezeichnet. Google hat reagiert, aber….neuauflagescreenshotjpg.jpg  

23. Akademie-Gespräch über “Das System Google”

Saturday, September 27th, 2008

Heute möchte ich auf eine besonders interessante Veranstaltung hinweisen, die kommende Woche in Berlin stattfindet: Das 23. Akademie-Gespräch über “Das System Google” - zu dem ich von der Akademie der Künste als einer der Diskutanten geladen wurde:

Mercedes Bunz im Gespräch mit Thierry Chervel, Annette Kroeber Riel, Gerald Reischl, Peter Schaar und Klaus Staeck

Dienstag, 30. September, 19 Uhr

Akademie der Künste, Pariser Platz 4, Plenarsaal

Eintritt € 6 / € 4 / bis 18 Jahre Eintritt frei

 

Die Verdienste der weltweit größten Datensuchmaschine Google sind groß. Google ermöglicht vielen Menschen den Zugang zu Informationen, ist effizient in der Bündelung und Verbreitung von Wissen und in der Speicherung von Überliefertem. Das Monopol auf Informationen macht ihren Missbrauch jedoch leicht. Das Sammeln von Leser- und Nutzerdaten und ihre systematische Auswertung für Werbung und Politik, Möglichkeiten demagogischer Einflussnahmen, der Umgang mit Urheberrechten, Dienste, wie sie durch den neuen Webbrowser Chrome und durch Google Maps angeboten werden, werfen Fragen zur „unkontrollierten Weltmacht im Internet“ (Gerald Reischl) auf. Was passiert, wenn Google seine Vormachtstellung bei der Archivierung von Büchern, Texten, Fotos und Filmen weiter ausbaut und damit auch darüber entscheidet, was allgemein nutzbar und zugänglich ist?  Das 23. Akademie-Gespräch greift die aktuellen öffentlichen Debatten, Meinungen und Beiträge rund um Google auf. Im Mittelpunkt der Akademie-Diskussion werden allerdings die Fragen nach den kulturellen Folgen der Digitalisierung und den Auswirkungen auf die Kunst stehen.

 

Mercedes Bunz  „Der Tagesspiegel“ Chefredakteurin Online

Thierry Chervel Journalist, Mitbegründer und Redakteur von „Perlentaucher.de“

Annette Kroeber Riel Google’s European Policy Counsel für Deutschland, Österreich und die Schweiz

Gerald Reischl  Autor des Buches „Die Google-Falle“, 2008

Peter Schaar  Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit 

Klaus Staeck  Präsident der Akademie der Künste

 

 >>Kartenreservierung:  Tel. 030 200 57 1000

 

>>Pressekarten: Um Anmeldung wird gebeten: Tel. 030 200 57 1514 oder presse@adk.de

Gestolpert zum 10-Jahres-Jubiläum

Sunday, September 7th, 2008

Zum Zehn-Jahres-Jubiläum hat Google der Internet-Gemeinde einen eigenen Browser geschenkt. Tolles Geschenk, nicht? Denn mit Chrome ist Google gehörig unter Beschuss gekommen, wie bei keinem seiner Dienste zuvor. Freilich wurde Chrome nur als „Beta-Version“ gelauncht – bei Beta-Versionen nehmen die Kunden in Kauf, dass die eine oder andere Funktion noch nicht ganz ausgereift ist. Zudem funktionieren Beta-Versionen wie Filter, mit ihnen kann man abchecken, ob ein Service zum Erfolg und damit kommerziell erfolgreich wird oder nicht. Aber die Bezeichnung Beta haben Google-Produkte mitunter sehr sehr lange: Google Mail ist ebenso noch eine Beta-Version wie die Desktop-Suche, Google Scholar oder Googles Book Search. Dass bei Chrome fünf Tage nach dem Launch auch noch Beta drauf steht, ist kein Vorwurf, aber Chrome wird lange eine Testversion bleiben.

Googles Fehler Bei Chrome hat Google einige kapitale Fehler gemacht. Abgesehen davon, dass die Entwickler hätten wissen müssen, dass ihnen die ganze Welt auf die Finger schaut und Programmierer Chrome nach allen Regeln der Kunst analysieren. Dass da Sicherheitslücken entdeckt werden – Heise.de berichtet, dass das vietnamesische „Security Vulnerability Research Team“ diese Lücke entdeckt hat – war fast zu erwarten. Passiert regelmäßig auch den anderen, vor allem Microsoft.

Dass aber Google der Fauxpas passiert, dass in den Nutzerbedingungen die Passage steht, dass jeder Web-Nutzer durch die Nutzung von Chrome Google eine “unbefristete, unwiderrufliche, weltweit gültige, unentgeltliche und nicht exklusive Lizenz” einräumt, für alles, was man mit dem Browser so anstellt, sagt vieles über die Moral des Unternehmens aus. Eine Generallizenz für die bunte Firma. Die Passage ist passiert, sei nur reingerutscht, weil man die Nutzungsbedingungen von Google Docs übernommen habe…In der englischen Version ist diese Passage nicht mehr zu finden…

Aber dass Google „nach Hause telefoniert“, ist den wenigsten Usern recht. Dass praktisch im Minutentakt Informationen zu den Google-Servern geschickt und Daten von dort empfangen werden, ist auch den wenigsten recht. Welche Daten werden übermittelt? Nur harmlose? Wers glaubt? Im 45-Minuten-Surfgang hat Chrome 53 Mal nach Hause telefoniert, hat ein erster Test geben…was da genau übertragen wurde, konnten nicht mal IT-Experten eruieren, weil Google auch kryptische Codes verwendet.

Und wenn der Sprecher der deutschen IT-Sicherheitsbehörde BSI in einem Interview mit der Berliner Zeitung meint, dass Google Chrome nicht für den allgemeinen Gebrauch eingesetzt werden sollte, muss wohl was dran sein. Chrome sei „bequem und kritisch“, sagte er der Berliner Zeitung. Kritisiert wird, dass Google auf verschiedene Art und Weise seine Datensammlung mit neuen und noch detaillierteren Informationen anreichern will.

Bekommt Google ohnehin nur harmlose Daten? Peter Eckersley von der Electronic Frontier Foundation, eine der wenigen amerikanischen Daten- und Konsumentenschutz-Vereinigungen, äußerte sich bei Cnet besorgt über die Datensammelleidenschaft Googles. Chrome sei ein weiteres Programm, mit dem User-Daten gesammelt werden.

Für mich ist Google Chrome der nächste Puzzle-Stein, um an möglichst viele Nutzer-Daten zu gelangen. Dabei helfen ja viele Google-Systeme:

+ Über die normale Suchfunktion und mit den immer wieder abgelegten Cookies generiert man eine Menge Daten der weltweit 800 Millionen Google-User…man kann davon ausgehen, dass da auch verschiedene Analyse-Software eingesetzt wird, User-Tracking-Patente hat Google viele….
+ Google Analytics beschafft Daten – denn immerhin haben 80 Prozent der Top-300.000-Seiten GA integriert…
+ Google-Mail liefert Informationen, die mitunter so genau sind, dass man ohne Analyse-Software und Tricks an den Namen des Nutzers gelangt…
Die Aufstellung ließe sich noch fortsetzen…

Jedes Google-Produkt für sich liefert eine schöne Menge an Daten…alles miteinander kombiniert, macht daraus ein mehr oder weniger scharfes Bild…
Googles Ziel ist nach dem Chrome-Launch offensichtlich geworden, was nun auch jene auf den Plan ruft, die Google bislang relativ unkritisch gegenüber gestanden sind: Google will alles kontrollieren, was mit Internet und Computer zu tun hat. Google will, und das schreibe ich mehrmals in meinem Buch, die totale Kontrolle über das Web, weltweit größte Herausgeber, Händler und Archivar von Information werden. Ein Horrorszenario, wenn man sich ausmalt, dass sämtliche Information und alles Wissen der Welt von einer Firma verwaltet wird.

Auch wenn ich mich wiederhole: Die Welt darf keine Google werden!

Anbei eine kleine Passage aus dem Kommentar, den ich in der heutigen Ausgabe des KURIER geschrieben habe:

Zuerst war die Suchfunktion, dann kamen G-Mail, Google Earth, das Google-Pack mit allerlei Software wie Textver- und Bildbearbeitung, jetzt Chrome und künftig? Ein Betriebssystem, um Microsoft noch mehr in die Suppe zu spucken? Oder gar eine eigene Google-Kreditkarte, eine Google-eCard, eine Google-Bank oder ein Google-Supermarkt? Sieht so die schöne neue Welt aus, wie wir sie gerne haben - ein Unternehmen liefert alles und sammelt gleichzeitig all unsere Daten. Eine coole Firma - kühl und berechnend.

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Dazu passend möchte ich eine Fotogalerie in Erinnerung rufen. Auf der Seite von Worth1000 wurde unter “Eyewitless News” ein Foto-Contest unter dem Titel “If Google Ruled” ins Leben gerufen – würde euch eine Welt, die so aussieht, gefallen?