“Striptease im Web”
Ich möchte euch ganz kurz auf einen Artikel aufmerksam machen, der in “meiner” Tageszeitung KURIER erschienen ist und die Großen des Web, wie Google, Facebook, MySpace, Microsoft und Yahoo! ein wenig kritischer beleuchtet. Die Coverstory mit dem Titel “Striptease im Web - Warum Millionen ihre Daten freiwillig ins Netz stellen und was sie riskieren”, gibt einen guten Überblick über die Thematik, wie Internet-Nutzer unfreiwillig (Google) und freiwillig (Facebook & Co.) intimste Daten von sich preisgeben.
“Webspione wissen, was wir mögen, wollen und fühlen: Internet-Nutzer verraten Web-Giganten wie Google, Facebook oder MySpace oft unbewusst Details aus ihrem Leben.”
Die Cover-Story mit Hintergrund/Analyse/Tipp und auch Gewinnspiel kann man hier im KURIER lesen.
February 7th, 2009 at 1:22 pm
zum thema ein interessanter Vortrag zu finden in (tatatata) google Video:
http://video.google.com/videoplay?docid=3079242748023143842&ei=2XuNSeWINIn82gLcpLmzCw&q=privacy+get+over+it
February 9th, 2009 at 11:01 am
Ein interessanter Artikel, der eine gute, kurze Übersicht gibt - danke für diesen Hinweis!
Allerdings hält der Artikel nicht ganz, was sein Titel verspricht: vom Umgang mit Datenschutzfragen bei den genannten Netzwerken “Facebook” und “Myspace” ist im Gegenteil zur Beschäftigung mit der “Datenschleuder” Google keine Rede. Derart umfassend wie bei Google findet die Analyse des Umgangs mit Daten und Datenschutzes bei diesen Webdienstanbietern - die um Anbieter von Weblogs wie “Wordpress” und einige andere mehr - zu ergänzen wären, insgesamt nicht statt - so mein Eindruck.
Ergänzend dershalb vielleicht hier der Hinweis auf eine Studie des Frauenhofer-Institut SIT, das die “Sozialen Netzwerke” etwas genauer unter die Lupe genommen hat.
Unter dem Titel Web 2.0 im betrieblichen Kontext: Unternehmen 2.0 habe ich in meinem Blog (Arbeit&Technik) ebenfalls Material zum Thema zusammen getragen. Die Recherchen sind allerdings ebenfalls noch stark ausbaubaufähig.
in einer
February 11th, 2009 at 9:53 pm
hallo herr kreiml.
danke für den hinweis. allerdings hatten wir einen ausführlichen artikel (ganzseitig) über die von ihnen erwähnte studie bereits anfang oktober im kurier. vielleicht hätten wir auch darauf hinweisen können, aber wir haben auf diese sit-studie bereits mehrfach hingewiesen.
das war der artikel im kurier. vom 4.10.2008:
Striptease am Daten-Highway
Die Fotos zeigten Astrid M. in “angeheitertem” Zustand. Nicht eines, sondern eine ganze Serie findet sich in ihrem Facebook-Account. Diese Bilder entdeckte auch der potenzielle Chef vor dem Vorstellungsgespräch und war ebenfalls “im Bilde”. Astrid M. bekam den Job nicht. Gefragt Sie sind populär, die sozialen Netzwerke des Mitmach-Web 2.0 - ob Facebook, StudiVZ oder Xing, im Vergleich zu 2007 hat sich die Nutzung von Facebook & Co. heuer fast verdoppelt. Jeder dritte Österreicher im Web tummelt sich auch auf einer Networking-Plattform herum. Ob privat und/oder geschäftlich. Vor allem die 14- bis 19-Jährigen sind es, die beim Mitmach-Web dabei sind. “Connecten wir uns?” ist einer der Slogans der Gegenwart. Nutzer verknüpfen sich mit anderen Nutzern, zu denen sie in einer besonderen Beziehung stehen (wollen). Dann wissen andere nicht nur, wer wen kennt, sondern dann kennt auch so mancher Internet-Surfer die Eigenschaften des Gesuchten im Web. Denn auf den sozialen Plattformen legen sich die Mitglieder Persönlichkeitsprofile an, eine Online-Identität, die manchmal wenig, meist aber sehr viel von der Person verrät. In den Portalen verbergen sich aber noch andere Gefahren: Es gibt eine Reihe von technischen Lücken, die den unerlaubten Zugriff auf diese Informationen ermöglichen, hat das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) festgestellt. Von März bis August 2008 wurden populäre Web-2.0-Plattformen einem “Black-Box-Test” unterzogen. Die Tester sind in die Rolle normaler Web-Nutzer geschlüpft und haben sich auf fünf Privat-Portalen Myspace, Facebook, studiVZ, wer-kennt-wen und lokalisten sowie auf den Business-Netzwerken Xing und LinkedIn herumgetrieben. Ihre Conclusio: “Soziale Netzwerk-Portale gefährden die Privatsphäre”, sagt Studienautor Andreas Poller. Auffindbar Hauptproblem ist, dass sich die Daten oft auch außerhalb der Plattform finden lassen - ob Adressen, religiöse Orientierung, Bilder, die man eigentlich in einem geschützten Bereich abgelegt hat oder Foren- und Gästebucheinträge. “Das kann für den Benutzer mitunter sehr peinlich werden. Aber auch Phishing-Betrüger, die es auf Firmengeheimnisse abgesehen haben, freuen sich über solche Infos. Denn damit können sie sich leichter das Vertrauen der Nutzer oder anderer Personen erschleichen”, sagt Poller. Die Problematik ist laut Carsten Hoppe, Chef von Datenwachschutz.de, eine Firma, die im Auftrag von Internet-Nutzern verunglimpfende Daten löscht, nicht neu: “Man muss bei Facebook z.B. nur das Wort ,drunk oder bei StudiVZ nach der Gruppe ,Hass suchen - da gibt es genug negative Beispiele, wie User sich entweder freiwillig zum Affen machen oder Hass gegen andere geschürt wird”, sagt Hoppe. “Zu 80 Prozent sind die User selbst schuld, dass Negatives über sie im Web steht. Weil sie es selbst verbreiten oder cool finden, dass es solche Einträge gibt.” Sieger und Verlierer Im Fraunhofer-Test hat Facebook am besten abgeschnitten, MySpace, StudiVZ und wer-kennt-wen liegen im Mittelfeld, die Lokalisten machten den schlechtesten Eindruck. Bei den Business-Plattformen wurde LinkedIn besser bewertet als Xing, obwohl Xing der einzige Dienst ist, der die Kommunikation verschlüsselt. “Bei LinkedIn können Nutzer ihre Mitgliedschaft leichter aufgeben als bei Xing”, erklärt Poller. Das Problem ist mitunter, dass selbst dann, wenn man bei der Plattform “kündigt”, die Daten bestehen bleiben, was bei Xing der Fall ist. Wenn man nach einem Jahr zurückkommt, sind plötzlich die Daten von einst wieder da.http://www.sitfraunhofer.de